Abschied tut weh
oder: "Das Leben ist endlich . . ."
Liebe Hundefreunde,
es ist ein gerne ausgespartes Thema, frei nach dem Motto: "Worüber nicht geredet wird, das existiert nicht!"
Wenn es nur so einfach wäre - doch leben & sterben gehören untrennbar zueinander, weswegen ich das auch nicht unter den Tisch kehren kann und will. Es gibt vielerlei Ursachen, welche uns zwingen loszulassen, wenngleich sich alles in uns dagegen aufbäumt. Es sind, wenigstens für uns eben nicht nur Hunde, es sind unsere Kameraden, mehr noch, unsere lebenslangen Kinder. In diesem Sinne empfinden wir auch, ohne die Tiere zu vermenschlichen, was diesen nicht gerecht werden würde. Aber wir sehen uns in einer immerwährenden Fürsorgepflicht. Freilich wünschen wir uns, daß alle Hunde ein beschwerdefreies, glückliches und möglichst sehr langes Leben, welches auch in den späten Jahren noch lebenswert verläuft, haben sollen. Allein, dem Wunsch steht die kalte Wahrheit oft gnadenlos entgegen.
Unsere RZB-Rasse darf durchaus als langlebig angesehen werden, wenngleich die Zielmarke "20" nur wenige Tiere erreichen und noch weniger lassen die 20, bei beachtlicher Vitalität, hinter sich. Wenn man also weiß, der eigene Hund wird etwa 15 Jahre bei guter Gesundheit verbringen, ist es ein furchtbarer Schock, unvermittelt hilflos zusehen zu müssen, wie der geliebte Kamerad aus dem Leben gerissen wird. Es sagt sich so leicht: "Die Zeit heilt alle Wunden.", solange man nicht selbst von so einem Ereignis betroffen ist - soviel Zeit hat die ganze Welt nicht!
An dieser Stelle soll jenen Kranichfelder Bolonki gedacht werden, deren freundlich-lustiges Wesen uns nicht mehr erfreuen kann. Eine Dunkelziffer ist leider unvermeidbar, da die Besitzer den Kontakt abgebrochen haben, unbekannt verzogen sind, die Partnerschaft nicht hielt oder andere Widrigkeiten des Lebens absolute Priorität eingenommen haben.
Wir beginnen mit dem ersten Verlust, der ziemlich genau auf den Beginn des Jahres 2024 fällt:
ANASTASIA von Kranichfeld, 19.04.2012 - 04.01.2024 war eine tolle Mutter, die uns 16 wunderbare Welpen geschenkt hat. Sie fiel um wie vom Blitz getroffen und verstarb kurze Zeit danach, ohne das Bewußtsein wieder zu erlangen. Nach tierärztlicher Vermutung war ein plötzlicher Gefäßriß die Ursache.
CEMAL von Kranichfeld, 17.07.2014 - 20.06.2024 hörte auf den Namen Louis und war ein ausgebildeter Therapiehund, der Stolz und Lebensinhalt seines Frauchens. Gütersloh hat jetzt einen Stern weniger, nachdem Louis wegen eines geplatzten Lungentumor erlöst werden musste.
FEODORA von Kranichfeld, 13.01.2017 - 21.06.2024 in Hamburg, Den Haag und Paris bekannt als Nana, die im Louvre wohnt. Ein rücksichtsloser Radfahrer überrollte die Kleine Nana direkt vor ihrer Haustür in Den Haag. Das MRT zeigte keine Verletzungen, präventiv bekam Nana ein starkes Schmerzmittel. Am zweiten Tag schlief sie nach plötzlichen inneren Blutungen friedlich ein.
Es sind brutale Erlebnisse, die nur Menschen nachempfinden können, welche selbst von einem pelzigen Kameraden begleitet werden. Ich habe lange gezaudert, mich dann aber doch dazu entschlossen, diese Rubrik einzurichten. Sie soll allen Hundefreunden, besonders den Welpeninteressenten vor Augen führen, daß alles auf dieser Erde vergänglich ist und es oft nicht in unserem Ermessen steht, vorherzusehen und gleich gar nicht, Unheil abzuwenden, welches sich nicht vorher ankündigt.
Ein kleiner Trost ist es zu wissen, daß unsere Lieblinge keine langen Qualen durchstehen mussten. Sie sind friedlich aus dem irdischen Sein gegangen und das hoffen wir auch für alle anderen Fellnasen, von denen wir leider nicht erfahren, wie es ihnen geht oder ergangen ist.
So wie uns entsprechende Meldungen von den Besitzern zukommen, werden diese Schicksale hier ergänzt. Es geht nicht nur um das Erinnern, es geht auch um die statistische Erfassung der Lebensverläufe unserer Gefährten. Es mag sich nüchtern anhören, doch ein Züchter, der seine Passion ernsthaft betreibt, muß auch solche Daten erfassen und auswerten.
Z U R Ü C K
|