.: Russischer Zwetnaja Bolonka von Kranichfeld :.
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РУССКАЯ  ЦВЕТНАЯ  БОЛОНКА
Russischer Zwetnaja Bolonka (RZB)

 

"Zwetnaja Bolonka" - ein Rohdiamant

Teil 1: "Zwischen Wahrheit & Mythen. . ."

Der folgende Steckbrief stellt nur eine grobe Charakteristik vom Wesen und Erscheinungsbild eines typischen Bolli dar. Eine detaillierte Beschreibung liefert der offizielle Rassestandard, wie wir ihn in einer Übersetzung aus dem Englischen, deswegen NICHT ganz fehlerfrei, durch die verdienst­volle Karin Biala-Gauß hier auch wiedergeben. Ebenso haben wir den Originalstandard der RKF in Kyrillisch für Interessenten als PDF vorliegen.

RUSSKAJA ZWETNAJA BOLONKA - Steckbrief in 15 Punkten

01) Deutsche Übersetzung:
Farbiges Schoßhündchen
02) Korrekter Name:
Russischer Zwetnaja Bolonka
03) Rasseursprung:
Neuzucht Leningrader Enthusiasten
04) Verbreitung:
Sowjetunion, ab den 80ern in der DDR
05) Planzucht:
ab 1951 in Leningrad, dann ab 73 in Moskau
06) Gewicht:
erwünscht sind 3,0 - 4,0 kg, niemals unter 2,5 kg
07) Größe:
Widerristhöhe optimal 24 - 26 cm, nicht über 28 cm
08) Fell:
seidig glänzendes Langhaar, großlockig, gute Unterwolle
09) Farbe:
einfarbig, jede außer Weiß, kleinste Flecke tolerierbar
10) Rute:
hoch gebogen mit Spitze seitlich auf dem Rücken
11) Wesen:
ruhig, offen, freundlich, gutmütig, lernfreudig
12) Aktivität:
wandert ohne weiteres 20 km am Stück
13) Profession:
idealer Familien- und Therapiehund
14) Besonderheit:
für Allergiker bedingt geeignet
15) Lebenserwartung:
real 15 Jahre und mehr

Russisch Bolonka zwetna lautet die diskriminierende Bezeichnung des RZB im VDH.
Franzusskaja Bolonka = Französischer Bolonka, heißt der Bologneser traditionell
in Rußland, war niemals eine eigene, russische Rasse und stammt keinesfalls vom
Bichon frise ab, sondern hat mit diesem gemeinsame Wurzeln!
Eine Zwetnutschka aus Witali Kudrjawzews Zucht verstarb im Alter von 17 Jahren.
Schavelek, aus dem gleichen Zwinger, starb an Herzversagen mit nur 12 Jahren.
Ein anderer Bolli lebte 2019 im Alter von 20 Jahren noch topfit auf Sizilien.

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Teil 2: "Die Erschaffung des Zwetnaja Bolonka . . ."

Wenn wir oben von einem Rohdiamanten sprechen, dann sollte es jederman klar sein, daß dieses gute Ausgangsmaterial erst durch eine aufwendige und qualitativ hochwertige Bearbeitung zu einem wirklichen Juwel werden kann! Wir müssen uns an der Stelle eingestehen, daß unser geliebter Bolli, zuvorderst durch die geldgeile Horde der ihren Lebensunterhalt durch Welpenproduktion bestreitenden "Züchter" und Bastardierer, in Deutschland von diesem Ziel weiter entfernt ist als vor ca. 30 Jahren! DAS ist eine Nationale Schande, der leider auch ein VDH nichts entgegenzusetzen hat weil offenbar keinerlei Interesse an wirklich guten = gesunden, typvollen Rassehunden besteht.
Dabei ist die Ausgangssituation unvergleichlich komfortabel denn wir sind in der Lage, die Planzucht der Rasse bis zu ihren Wurzeln zurück zu verfolgen; prinzipiell bis zu der vermeintlichen Urmutter aller Bolonki. Vermeintlich deswegen, weil wir von hier aus diese Angaben nicht so ohne weiteres nachprüfen können. Allerdings haben wir keinen Grund, diese Darstellung anzuzweifeln denn anders als die heurige Crux der Massenproduzenten in ihren meist dubiosen Vereinen, hatten die seinerzeitigen, wirklichen, mit Sachverstand agierenden russischen Züchter nicht das geringste monetäre Interesse an irgendwelchen Verschleierungen oder gar Betrügereien. Bedenkt man, daß von der ersten Verpaarung bis zur ersten Erarbeitung eines das Zuchtziel definierenden Standard gute 11 Jahre vergingen, kann man in etwa die Dimensionen erahnen, in denen damals gearbeitet worden ist: Sieben Jahre brauchte es um einen ersten kleinen Zuchtstamm aufzubauen, aus dem heraus dann der allererste Zuchtbucheintrag erfolgen konnte. In den folgenden acht Jahren wurde systematisch eine Basis von phänotypisch recht ähnlichen Tieren geschaffen, so daß dann 1966 der erste Standard auch offiziell durch das zuständige Ministerium anerkannt werden konnte. An dem Punkt wurde zuerst auf Masse gearbeitet, damit so ein möglichst breit angelegter Genpool entstehen konnte. Danach erst ging es an die weitere Präzisierung des Zuchtzieles, welches nach 1997 und 2010 schließlich 2019 seinen Niederschlag im aktuellen Standard findet. Vollkommen entgegengesetzt sehen wir hierzulanden die Entwicklung auf dem Welpenmarkt - die Masse aller in Verkaufsportalen angebotenen Bolonkawelpen wird konsequent gegen den gültigen Standard produziert! Deren Erzeuger alibisieren sich selbst, indem sie gezielt Falschdarstellungen auf ihren Homepages publizieren. Selbst in manchen Vereinen als Zuchtwarte oder gar Richter auftretende Bolonkazüchter verstecken sich hinter gefälschten "Standards", haben offenkundig keine Ahnung davon, was der einzige, offizielle Standard wirklich vorgibt. Wie wollen solche Leute korrekte Zuchtergebnisse erzielen? Wie soll ein gutgläubiger Welpeninteressent die gepflegte Inkompetenz, welche gar noch von Vereinsvorständen toleriert wird, erkennen können? Da auch solche "Züchter" emsig Geld in die Vereinskasse spülen, wird einfach weggesehen! Es mag ein paar wenige geben, welche die Entwicklung wirklich verschlafen haben - eine Entschuldigung kann und darf dies aber nie sein! Wir können nur immer an den gesunden Menschenverstand appellieren und hoffen, daß die Welpenkäufer durchweg sensibilisiert werden, nicht auf abartige Produkte hereinzufallen, noch diese extra zu suchen. Bei einem PKW wollen doch auch die Wenigsten dadurch auffallen, daß sie dreirädrige Modelle verlangen . . .

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Hier folgt die für uns glaubhafteste Entsteh­ungs­geschichte der RZB-Rasse, verdichtet auf eine DIN A5 Seite, wie sie so in jedem Ahnenbuch des OHFV von allen unseren Welpenkäufern nachlesbar ist. Sie basiert auf den von Marina Kudrjawzewa publizierten Fakten:

bollihistorie

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Teil 3: "Der Nachweis seiner Herkunft . . ."

Wir haben das große Glück, hier auf eine internationale Datenbank zugreifen zu können, welche zwar längst nicht bis zur "Stunde Null" zurückreicht, die aber auf dem besten Wege dahin ist. Bettina & Martin Pelkmann haben mit hohem Einsatz dieses Projekt auf den Weg gebracht, um das uns viele Züchter anderer Rassen zurecht beneiden. Es ist kein Selbstläufer und angesichts all jener Vereine außerhalb des VDH, welche weder wirkliche Zuchtbücher noch andere verwertbare Aufzeichnungen führen - das macht ja Arbeit und bringt nichts ein ! - ist es klar, daß wir mit einer riesigen Grauzone leben müssen.
RTB-Database
Hinzu kommt die Tatsache, daß die in deren Ahnentafeln gemachten Angaben nicht selten unglaubwürdig, ja zuweilen frei erfunden sind. Den Vereinen ist das egal - sie verkaufen eben nur bedrucktes Papier und je weiter die Lebenserwartung der Tiere reduziert wird, um so mehr bedrucktes Papier läßt sich verkaufen! Neben solchen vorsätzlichen Fehlern kommen noch jene hinzu, die aus fehlerhafter Übersetzung / Umschreibung resultieren und nur mühsam recherchierbar sind. Das beginnt beim Banner der Datenbank! Der untere Schriftzug wird korrekt Russkaja Zwetnaja Bolonka Datenbank geschrieben; die mittlere Zeile ist absolut unsinnig. Das Banner ist nun aber seit Jahren so eingeführt, doch die falsche Schreibweise wird nicht dadurch richtig, daß sie tausendfach im Web so falsch kopiert wird. Bei Nutzung der Datenbank ist zu beachten, daß massenhaft Namen von Hunden und Zuchtstätten falsch aus den RKF-Pedigrees übertragen wurden. Das liegt vor allem daran, daß die RKF alle Export-Pedigree in englischer Übersetzung ausfertigt. Da vielen Westeuropäern kyrillische Schrift unver­ständlich ist, werden die falschen Schreibweisen 1:1 kopiert. Wenn man also einen Hund sucht, der z.B. aus der Zucht von "Newskaja Uslada" stammt wird man fälschlicherweise bei "Nevskaya Uslada" einen Treffer haben - wenn nicht, einfach bei "Nevskaja Uslada" suchen. Das trifft auf "Russkaja Istorija" und unzählige weitere Zwinger und Vornamen ebenso zu. Wikipedia ist mit den vielen Listen und Umschreibungen sehr mit Vorsicht zu genießen. Eine empfehlenswerte Tabelle liefert zu jedem Buchstaben auch die Audio­datei. Unterschiede von deutscher zu englischer Umschreibung sind eindeutig dargestellt.
Ein anderes Problem sind jene Engstirnigen welche mit allen Mitteln die Herkunft ihrer Tiere zu verschleiern trachten oder in betrügerischer Weise gleichlautende Namen unterschiedlichen Zuchttieren zuweisen womit der Eindruck entsteht, eine Hündin würde das ewige Leben haben; eine Praxis, die z.B. vom ÖKV und selbstredend auch von unserem OHFV ausdrücklich und aus gutem Grunde verboten wird. Nicht zu vergessen die Masche, Würfe sowohl mit als auch ohne "Papiere" zu verkaufen. Dabei ist doppelter Betrug im Spiel: am Finanzamt und am Käufer!
All das tut der guten, länderübergreifenden Zusammenarbeit einer Vielzahl ehrlicher Züchter keinen Abbruch. Wir wissen um die Stolpersteine, sehen aber zuvorderst die positiven Ergebnisse die uns aus der gemeinsamen Arbeit erwachsen.
Danke, Bettina & Martin, für dieses herausragende Engagement.

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War das notwendig?

Vor einigen Jahren versuchte eine Gruppe vorwiegend westdeutscher Produzenten aus dem Bolonka eine eigene, kleinere, buntere Rasse zu machen, den "Deutschen Bolonka", aus rein monetärem Interesse! Gezielte Verzwergung und Bastardierung sollte schnell zielführend sein. Es ging nicht um den Hund, nur um den Profit. Die Masse freier Vereine fördert solches Tun aktiv, da es Geld in deren Kassen bringt.
Intensiven Bemühungen der jahrzehntelangen Zuchtbuchführerin des VK, Karin Biala Gauß, ist es zu danken, daß der Bolonka im November 2011 durch den VDH als Nationale Rasse anerkannt und damit den "Hundeverbesserern" der Wind aus dem Segel genommen wurde. Der Schaden für die Bolonkas war aber bereits unübersehbar manifestiert, der einst gute Ruf ruiniert. Selbst wenn nun alle Züchter und solche die zu sein es vorgeben an einem Strang zögen, würden wohl Jahrzehnte ins Land gehen bis die deutschstämmigen Bolonkalinien allesamt den Weißanteil bis auf unter 3 - 5% zurückgedrängt haben würden. Von den Auswüchsen gezielter Verzwergung, den durch illegale Bastardierung absichtlich eingezüchteten Defektgenen wie Merle etc. gar nicht zu sprechen! Übelstes Beispiel ist eine Bastardiererin, die sich zur Vermarktung der von ihr produzierten Chimären gleich noch ein paar aneinandergereihte Buchstaben als Wortmarke hat eintragen lassen und stolz posaunt, die ersten merleverseuchten Bolonkas erzeugt zu haben. Minderbemittelte Käufer zahlen bereitwillg irrsinnige Preise, nur um aufzufallen. Ohne die betrügerischen Vereine wäre dies nicht machbar!
Immer dort, wo es um Gewinnmaximierung geht, bleibt die Wahrheit auf der Strecke, wird gelogen und betrogen auf Teufel komm raus. Qualität ist da hinderlich; nur Masse zählt!

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Wahrheit ist immer unspektakulärer als die vielfach zu lesenden, blumigen Märchen aus dem Zarenschloß, deren Wertigkeit auf einer suggerierten "Verwandschaft" mit der Familie Romanow zielt. Richtig ist, daß der in Rußland "Franzusskaja Bolonka" genannte Bologneser mit Sicherheit durch historische Bande des Zarenreiches mit dem Französischen Hofe von dorther seinen Weg zu "Mütterchen Rußland" gefunden hatte. Richtig ist auch, daß bis in die jüngste Vergangenheit immer mal planmäßige Einzuchten mit Bolognesern vorgenommen worden sind. An der wirklichen Entstehung des Zwetnaja Bolonka haben aber weder Peter der Große oder Katharina die Zweite noch gar Bennito Mussolini eine Aktie; das ist einfach nur grober Unsinn für schlichte Gemüter, denen so offenbar die Scheinchen ein wenig gelockert werden sollen.

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 Im Hirschgarten
 Foto: Beate Zirke

1.Bolonkazuchtstätte Kodersdorf im
Oberlausitzer Hunde-Freunde Verein
02923 Särichen • ☎ 035825 62088